C. A. Cronrath

Historie

C. A. Cronrath: Die kurze Geschichte einer langen Tradition

Die Vorgeschichte der Firma C. A. Cronrath hat ihre Wurzeln in Frankreich. Hugenottischer Abstammung müssen sie Anfang des 17. Jahrhunderts als calvinistische Glaubensflüchtlinge das Land verlassen. Die Flucht führt die Familie über die Schweiz in den Westerwald, wo sie als Steiger, Schöffen und Landwirte Fuß fassen und zu Ansehen kommen. Den ursprünglichen Namen „Conseiller de Couronne“ (frz.) = Rat der Krone legen sie ab. Daraus wird Cronrath.

Mit der Eheschließung zwischen Johann Engelbert Cronrath und Anna Maria Philippia Kober beginnt 1823 ein neues Kapitel der Familiengeschichte auf dem Buchenhof. Der Hof im Asdorftal bei Wehbach ist zu Anfang ein Gutsbetrieb mit Brauhaus und Ausschank. Hinzu kommen später eine Dampfmühle, eine Ziegelei, die Erzaufbereitung sowie Anteile an Hütten- und Bergwerken im Siegerland.

Vom Bier zum Papier

Das Multi-Unternehmen firmiert ab 1889 als „Bierbrauerei und Dampfmühlen Actiengesellschaft zu Buchenhof bei Kirchen/Sieg“. Den Kern des Großbetriebs bildet die Brauerei, die ihre Produkte bis ins Rheinland liefert.
 
Der 1. Weltkrieg und die anschließende Wirtschaftskrise setzt fast allen geschäftlichen Aktivitäten ein Ende. Zunächst fehlt es an Arbeitskräften, Kohle für die Dampfmaschinen und Vorprodukten für die Brauerei. Dann bricht auch der Absatz ein. Ein Brand auf dem Betriebsgelände belastet das Unternehmen zusätzlich. So wird nach dem Verkauf des Brauereigeschäfts im Jahr 1919 und der Auflösung der Aktiengesellschaft die seinerzeit bereits bestehende Papierverarbeitung ausgebaut und zum neuen Schwerpunkt des Unternehmens.

 

Vom Bier zum Papier

So wandelt sich der Geschäftsschwerpunkt des Familienbetriebs vom Bier zum Papier. Bereits seit 1912 wird auf dem Buchenhof Papier zu Tüten, Beuteln und anderen Verpackungen verarbeitet. Christian Arno Cronrath entwickelt in den 1920er-Jahren diesen Geschäftszweig weiter. Nach und nach wird die reine Papierverarbeitung eingestellt und der Papiergroßhandel wird zum Kerngeschäft.
 
Die Herrschaft der Nationalsozialisten und der 2. Weltkrieg bringen die nächsten großen Herausforderungen. Unter massivem Zwang und weit unter Wert müssen die Cronraths den größten Teil des Bodens und Betriebsgeländes in Wehbach verkaufen. Mit den schmalen Papierzuteilungen in der Kriegszeit ist kaum ein normaler Geschäftsbetrieb mehr möglich. Zudem wird 1943 Christian Arno Cronrath, obwohl bereits 49 Jahre alt und Weltkriegsteilnehmer, zur Wehrmacht eingezogen.
 
In diesen schweren Zeiten übernimmt seine Ehefrau Paula Alwine das Unternehmen und führt es mit viel Geschick und Einsatz weiter, bis ihr Mann als Kriegsveteran zurückkehrt und 1951 stirbt. Von da an leitet der ebenfalls aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte gleichnamige Sohn Christian Arno die Geschäfte durch die Nachkriegswirren.

In den 50er-Jahren geht es geschäftlich aufwärts.

Paula Alwine Cronrath kann sich mehr und mehr zurückziehen und Sohn Arno entwickelt das Unternehmen erfolgreich weiter, sodass er bereits 1953 einen neuen LKW anschaffen kann.
 
Er erschließt Marktlücken und erweitert sein Sortiment mit Spezialpapieren und Verpackungen aus Kunststoff. Sein Kundenschwerpunkt ist nun der Lebensmittel- und Textileinzelhandel.
 
Ab 1964/65 wird der Firmensitz vom Buchenhof nach Siegen verlegt. Möglich ist das auch deshalb, weil die Bedeutung der Lagerhaltung abnimmt. Viele Produkte können jetzt unmittelbar ab Werk ausgeliefert werden. Als Arno Cronrath 1972 krankheitsbedingt längere Zeit ausfällt und die Ölkrise die Geschäftswelt beeinträchtigt, ist es wieder eine Frau, die das Unternehmen durch eine schwere Zeit führen muss. Für rund ein Jahr lenkt Ilse Cronrath anstelle ihres Mannes die Geschicke der Firma C. A. Cronrath.

Neue Zielgruppen und neue Anforderungen

1996 übergibt Christian Arno Cronrath das Unternehmen an seinen Sohn Christian Oliver Cronrath, der zunächst zwei kaufmännische Ausbildungen und im Anschluss ein Wirtschaftsstudium erfolgreich abgeschlossen hat und die Firma seither mit den Werten einer langen Familientradition leitet. Bereits in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts ist der Recyclinggedanke bei C. A. Cronrath fest verankert. Die Zulieferbetriebe werden angehalten, ihre im Auftrag des Siegerländer Unternehmens zu fertigenden Erzeugnisse entsprechend aus sogenannten Regeneraten zu produzieren. Der Kundenstamm wird immer wieder erweitert durch neue Zielgruppen für Folien und Papiere mit besonderen Anforderungen. Dazu zählen große überregional und multinational tätige Industrieunternehmen, die mit speziellen Folienprodukten aus Regeneraten beliefert werden.
 
Im Fokus stehen heute zum einen spezielle Papiere und Verpackungen für Einzelhändler, etwa nassfeste Floristenpapiere und Blumenseiden sowie anspruchsvolle Geschenkpapiere, Taschen und Beutel. Zum anderen hat sich C. A. Cronrath mit Folien für die Entsorgungswirtschaft, Industrie und den technischen Handel, für Verpackungsanlagen und Kommissioniermaschinen ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Es verlangt besonderes Know-how bei der Materialauswahl und der technischen Umsetzung, die von C. A. Cronrath bis zum Endprodukt begleitet wird.

 

200 Jahre stetiger Wandel

200 Jahre Unternehmensgeschichte bedeuten 200 Jahre stetigen Wandel. Unverändert geblieben ist jedoch ein kreativer Unternehmergeist, der Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit mit einem wachen Blick für Marktlücken und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden verbindet. C. A. Cronrath steht heute für Qualität und Kompetenz, wenn es um Verpackungen aus Folie und Papiere geht. Ein bekannter Name weit über das Siegerland hinaus. Eine Institution, wenn es darum geht, besonderen Anforderungen gerecht zu werden.